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Überlegungen vor der Anschaffung einer Katze
Sabine Ullrich • 13. März 2022
Wichtige Fragen, die Du Dir stellen solltest.
Die Anschaffung einer Katze muss wohl überlegt sein. In diesem Blog habe ich Dir die, meiner Meinung nach, wichtigsten Fragen zusammengestellt:
- Hast Du genug Zeit?
- Hast Du oder jemand aus Deiner Familie Allergien?
- Soll es eine Katze sein oder besser zwei?
- Hast Du genügend Platz?
- Kannst Du Dir die Katzen-Kosten leisten?
- Wenn Du zur Miete wohnst: Ist Dein Vermieter mit der Haltung einverstanden?
- Wer versorgt Deine Katze(n), wenn Du länger nicht zu Hause bist?
- Erwachsene Katze(n) oder Kitten?
- Woher möchtest Du Deine Katze(n) bekommen?
- Freigänger oder Indoor-Katze?
- Wo ist mein Tierarzt?
Beginnen wir also mit der Zeit. Eine Katze schläft etwa doppelt so viel wie Du. Sie braucht aber viel Zuwendung, Liebe, Abwechslung und Zeit.
Katzen lieben Rituale und Regelmäßigkeiten. Wenn Du ständig unterwegs bist und oft verreist, dann rate ich Dir von einer Anschaffung ab. Eine gelangweilte Katze ist unglücklich und zeigt Dir das zum Beispiel, indem Sie Deine Möbel verkratzt oder unsauber wird oder sich anderen Unfug einfallen lässt.
Bedenke auch die Lebenserwartung einer Katze. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 13/14 Jahren. Einige Katzen schaffen auch über 20 Jahre.
Vor der Anschaffung von Katzen solltest Du eine Allergie bei Dir und Deiner Familie ausschließen. Kannst Du damit leben, dass eventuell Freunde, die allergisch sind, Dich nicht mehr besuchen kommen? Sehr schnell wird die Katze Dein Herz erobern und es wird Dir wahnsinnig schwer fallen, wenn Du Dich von ihr trennen müsstest.
Ich bin eher eine Freundin der Haltung von zwei Katzen. Sie sind zwar Einzeljäger aber keine Einzelgänger. Katzen lieben Katzen und sorgen gegenseitig für Spiel und Spaß. Dann bist auch Du etwas freier mit Deiner Zeit. Freigänger dagegen haben in der Natur auch viel Abwechslung und treffen draußen regelmäßig auf andere Fellnasen. Dann ist eine Einzelhaltung eher denkbar.
Eine Katze benötigt Rückzugsgelegenheiten. Ich rate zu mindestens einem Raum pro Tier. Fressplatz, Toilette und Kratzmöglichkeiten benötigen auch Platz. Nach meiner Erfahrung solltest Du mind. pro Katze eine Toilette aufstellen. Kratzbäume oder Klettermöglichkeiten schonen nicht nur Deine Möbel, sondern sind beliebte Plätze für Katzen.
Die Anschaffungskosten für die Katze selbst kommt auf das Tier an. Entscheidest Du Dich für eine Rassekatze können schon einmal bist zu 1200€ anfallen. Schutzgebühren für Tierheim oder Schutzvereine liegen bei ca. 100€. Vorsicht bei vermeintlich günstigen Angeboten!
Für die Grundausstattung musst Du auch einiges rechnen. Natürlich gibt es da erhebliche Qualitäts- und Preisunterschiede und der Rahmen ist nach oben offen. Ich schätze die Kosten auf mind. 300€ / 400€. Für die monatlichen Kosten kannst Du etwa 40€ bis 75€ pro Katze rechnen. Es kommt natürlich auf die Qualität des Futters und dem Gesundheitszustand des Tieres an.
Wenn Du zur Miete wohnst, schaue in Deinen Mietvertrag. Steht dort ein Verbot drin, musst Du Dich daran halten oder die Genehmigung einholen. Generell darf Dein Vermieter die Haltung nicht verbieten, aber hast Du es bereits unterschrieben, dann gilt der Vertrag natürlich. Ich rate Dir auf jeden Fall mit dem Vermieter zu sprechen. Zusätzliche Anbauten wie ein Katzennetz oder eine Katzenklappe musst Du auf jeden Fall genehmigen lassen und bei Auszug eventuell zurückbauen.
Sicherlich möchtest Du mal verreisen oder musst aus anderen Gründen für eine längere Zeit Dein zu Hause verlassen. Dann brauchst Du eine Versorgung für Deine Katzen. Hast Du Familie, Freunde, Nachbarn die das übernehmen können? Die meisten Katzen mögen keinen Ortswechsel. Ich bin deshalb keine Freundin von Tierpensionen für Katzen. Alternativ gibt es Katzensitter, wie mich. Als Katzenfee komme ich zu Katzen nach Hause, wenn ihre eigenen Dosenöffner für längere Zeit nicht zu Hause sind. Solltest Du mal nur eine Nacht weg sein, kannst Du Dir auch mal mit einem Futterautomaten weiterhelfen. Das ist allerdings meiner Meinung nach nur eine Notlösung.
Die Entscheidung zwischen Kitten und erwachsener Katze ist auch nicht so einfach. Ausgewachsene Katzen machen auf jeden Fall von Anfang an weniger Arbeit. Katzenbabys haben zwar schon viel von ihrer Katzenmama gelernt, aber sie brauchen viel Zeit und Geduld. Wie Menschenkinder müssen sie doch noch viel lernen - was darf man und was nicht. Kleine Katzen sind auch anfälliger für Krankheiten und müssen nach gegebener Zeit kastriert/sterilisiert werden. Solltest Du Dich für Kitten entscheiden, dann rate ich zu einem guten Züchter, der in einem Rassekatzenverein Mitglied ist. Es ist auf jeden Fall sehr spannend, zu sehen wie aus einem so süßen kleinen Kitten eine erwachsene Katze wird.
Solltest Du Dich für die Abnahme aus dem Tierheim oder dem Tierschutzverein entscheiden, dann helfen Dir die Mitarbeiter bei der Auswahl. Die Katzen müssen zu Deiner Lebenssituation passen. Gibt es kleine Kinder oder bereits andere Tiere? Nicht jede Katze kann damit umgehen.
Ob Deine Katzen Freigänger oder Wohnungskatzen werden sollen, entscheidet oft schon die Wohnsituation oder auch die Rasse der Katze. Informiere Dich vorher, was die Bedürfnisse der Rasse sind. Bei erwachsenen Tieren habe ich die Erfahrung gemacht: einmal Freigänger - immer Freigänger. Ein gesicherter Freigang ist dann vielleicht die Alternative zur großen Freiheit. Das gilt auch für teure Rassekatzen. Leider gibt es nicht nur Katzenfreunde auf der Welt. Viele Züchter geben ihre Tiere deshalb auch gar nicht an Besitzer ab, die einen ungesichteren Freigang für ihr Tier wünschen.
Natürlich möchte niemand, dass seine Katze krank wird. Regelmäßige Besuche beim Tierarzt sind wichtig. Es gibt auch mobile Tierärzte, die zu Dir nach Hause kommen. Auch das kann ich empfehlen, hängt aber vom Charakter der Katze ab. Ich rate Dir vor der Anschaffung eines Tieres zu eine Recherche, einen guten Tierarzt zu finden. Leider gibt es auch da Unterschiede.
Fazit:
Ein Leben ohne Katze ist möglich. ABER: Eine Katze oder mehrere werden Dein Leben auf wundervolle Weise verändern. Sie leisten Dir seelischen Beistand. Mit ihnen wird es nicht langweilig. Vielleicht werden ein paar Gardinen dran glauben müssen und hin und wieder denkst Du: schon wieder Katzenhaare. Aber wenn sie dann schnurrend bei Dir liegen, dann vergisst Du alles.